Seelsorgeeinheit

«Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen»1 Petr 2,5


Ein paar Gedanken zu den wahren
Freunden …

«Seht zu, dass ihr nicht eines dieser Kleinen verachtet! Denn ich sage euch, dass ihre Engel in den Himmeln allezeit das Angesicht meines Vaters schauen, der in den Himmeln ist.» (Mt 18, 10–11)
Heute möchte ich nicht über «die Kleinen» schreiben, obwohl das von meinem Ressort «Jugend und Minis» her vielleicht eher passend wäre … Nicht weil mir die Kleinen nicht wichtig sind, im Gegenteil …
Die obenstehenden Bibelverse sagen uns, wie wichtig die Kleinen in den Augen Jesu sind. Aber sie verraten uns auch das Geheimnis, dass die Kleinen nie allein sind. Sie haben ihre Engel, die bereits die Nähe Gottes geniessen. Wie toll sich das anfühlt, zu wissen, dass ich oben jemanden habe, der am Ärmel Jesu zieht oder ihm auf die Schulter klopft und sagt: «Du, Jesus, Monika braucht wieder das und das …».
Wir haben sicher alle in unserer Kindheit oder in der Jugendzeit mal gehört, dass wir uns keine Sorgen machen sollen, unser Schutzengel wache über uns. Von klein auf haben diese Worte einen sehr beruhigenden Effekt auf mich gehabt. Meine Grossmutter hat mir ein Gebet zum Schutzengel beigebracht; dieses kennen auch meine Kinder und wir beten es jeden Abend vor dem Schlafen.
Jede und jeder von uns hat einen Engel an seiner Seite. Im Psalm 91 steht: «Denn er befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen. Sie tragen dich auf ihren Händen, damit dein Fuss nicht an einen Stein stösst.» Jemand, der so gut auf mich schaut, ist nicht nur eine unsichtbare Kreatur, sondern mein wahrer Freund. Doch wie behandle ich denn meinen Freund?
Ich versuche täglich daran zu denken, meinen Engel mehrmals zu begrüssen. So, wie wir Menschen es gern haben, wenn andere an uns denken, so geht es den Engeln bestimmt auch. Ich sage ihm auch oft Danke. Meine Tage sind häufig mit Aufgaben ausgefüllt, die meine Kompetenzen übersteigen, wo ich mich ausserhalb meiner Komfortzone bewege. Mein Engel begleitet mich in diesen Situationen und unterstützt mich auf seine Art und Weise. Dafür bin ich ihm unendlich dankbar. So auch wenn ich als Mutter mal beunruhigt bin, weil meine Kinder nicht in meiner Nähe sind, bete ich zu ihren Engeln, auf sie zu schauen und sie zu beschützen.
Einmal habe ich gelesen, dass auch unsere Engel untereinander fleissig kommunizieren. So kann man den eigenen Engel bitten, den Engel der Person, mit der wir im Streit sind, zu besuchen und den Konflikt zu lösen. Dieses Wunder konnte ich persönlich leider noch nicht erleben. Aber vielleicht muss ich da meinen Engel und den Engel anderer Personen mit meinen Gebeten etwas mehr plagen …
Wir Menschen fühlen uns oft einsam, wenn uns die nahen Personen vergessen und auf Einladungen nicht reagieren. Wenn wir uns doch bewusst wären, wie gross und stark die Armee im Himmel ist, die es kaum erwarten kann, mit uns zu kommunizieren, wären wir nie mehr traurig und würden uns nie mehr einsam fühlen. Lade auch du deinen Freund zum Gespräch ein, erzähl ihm von deinen Wünschen und Sorgen und geniess die Gesellschaft der Boten Gottes.

Monika Brkic